Dienstag, 28. Mai 2013

Mein erstes großes Strickprojekt aus selbstgesponnener Wolle – der Anfang

Nachdem ich so fleißig mit meinem neuen Spinnrad geübt habe, wage ich mich nun an ein „Großprojekt“. Ich möchte mir aus selbstgesponnener Wolle eine leichte Jacke für den Sommer stricken.
Nun ist es schon eine Herausforderung, die Wolle für eine bestimmte Strickanleitung in der benötigten Stärke zu spinnen. Doch ich tu mir noch Schlimmeres an: Ich hab nicht mal eine passende Anleitung für meine Jacke, sondern möchte dafür die Anleitung für ein (jackenartig vorne zugeknöpftes) Top abändern. Da ich gern Ärmel an meiner Jacke haben würde, muß ich diese irgendwie selbst dazuerfinden.

Die Vorlage für mein geplantes Jäckchen
Die Anleitung, an der ich mich orientieren möchte, ist das Top „Marianne“ aus dem deutschen „Knitter“ Ausgabe 9/2012. Besonders der filigrane Lacemuster-Rand hat es mir angetan. Der Rest des Tops wird laut Anleitung in einem Rippenmuster gestrickt, das ich aber lieber glatt rechts arbeiten möchte. Und dann brauche ich natürlich Ärmel dazu...

Die Wolle für die Jacke möchte ich selber spinnen
Ich möchte mein neues Strickstück quase „von Anfang an“ selbermachen. Also begann ich bereits vor einer Weile, mit meinem neuen Kromski Sonata aus süddeutscher Merinowolle das Garn dafür zu spinnen. Ich wollte ganz bewußt ein dünnes Garn herstellen. Und die beiden ersten 100 Gramm gibt es inzwischen. Und – es ist wirklich ein dünnes Garn geworden: rund 995 Meter zweifach verzwirnt auf 100 Gramm! Da die Anleitung für das Top mit wesentlich dickerer Wolle arbeitet, kann ich bis jetzt überhaupt nicht absehen, wieviel Garn ich insgesamt benötigen werde. Die dritten 100 Gramm sind in Arbeit. Da ich von den Merinofasern noch genügend Vorrat besitze, werde ich eben nach Bedarf einfach immer mal wieder einen Strang spinnen.



Die erste Nervenprobe – Maschenpröbchen anfertigen
Da ich mich nur sehr vage an meine Anleitung halten kann, begann ich – nachdem ich den ersten Strang Wolle gebadet und einige Stunden lang zu einem Knäuel gewickelt hatte, mehrere Maschenproben mit unterschiedlichen Nadelstärken zu stricken. Dabei wurde mir klar, wie dünn die Wolle wirklich war. Für einen Moment überlegte ich, das mit der Jacke vorerst auf Eis zu legen, und aus dem Garn lieber ein Lacetuch zu stricken. Dafür erschien es mir geeigneter. Aber es sollte doch ein leichtes Jäckchen werden! Also probierte ich es damit, das Garn doppelt zu verstricken. Doch das war mir eindeutig zu dick. Außerdem fand ich es schon etwas doof, erst ein so dünnes Garn zu spinnen und es dann viel dicker zu verstricken. Ich ließ alles frustriert ein paar Tage liegen. Schließlich holte ich die Musterproben wieder heraus und entschied mich endgültig dafür, mit 2,5er Nadeln und dem Garn einfach, so wie es ist, zu arbeiten.



Das Muster abändern
Nachdem klar war, mit welcher Nadelstärke ich stricken wollte, begann ich, mein Musterstück zu vermessen und mit den Größenangaben der Anleitung für das Top die benötigte Maschenzahl für den Anschlag auszurechnen. Das kostete mir einige Nerven, aber am Ende hat es geklappt! Und dann ging es los. Endlich begann die Sache, richtig Spaß zu machen. Inzwischen habe ich ein gutes Stück Lacemuster des Rücktenteils gestrickt. Bis jetzt sieht alles ganz gut aus, auch die kleinen Unregelmäßigkeiten in der Wolle stören nicht besonders. Nun hoffe ich, daß ich mit meiner Maschenzahl nicht völlig danebenliege und alles wieder auftrennen muß...
Ich werde berichten.

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